Vielleicht hast du sie schon mal gesehen: Diese engen Westen mit Gewichten, die aussehen wie aus einem Actionfilm. Aber sie sind nicht nur cool, sondern auch richtig effektiv. Ob beim Spaziergang, Wandern oder eben beim Laufen – eine Gewichtsweste kann dein Training ordentlich intensivieren und gleichzeitig deine Muskulatur stärken.
Wir zeigen dir, warum das Laufen mit Gewichtsweste so effektiv ist, wie du sie richtig einsetzt und worauf du unbedingt achten solltest.
Warum eine Gewichtsweste beim Laufen so effektiv ist
Eine Gewichtsweste beim Laufen oder beim Crosstraining bringt dir gleich mehrere Vorteile: Sie stärkt dein Herz-Kreislauf-System, kann die Knochendichte verbessern, hilft beim Muskelaufbau, fördert eine bessere Körperhaltung – und verbrennt ganz nebenbei auch noch mehr Kalorien.
Gerade für Läuferinnen ist die zusätzliche Belastung spannend: Durch das Extra-Gewicht muss dein Körper mehr leisten – deine Muskeln, dein Herz und sogar dein Bindegewebe werden stärker gefordert. "Eine Gewichtsweste erhöht die Belastung auf Beinmuskulatur, Gelenke und das gesamte Faszien- und Stützsystem", erklärt Laufcoach Erica Coviello. "Mehr Belastung bedeutet mehr Stress für den Körper – und genau dadurch entsteht der Trainingsreiz, der langfristig für echte Fortschritte sorgt."
Wer regelmäßig mit Gewichtsweste läuft, profitiert sogar doppelt: Denn beim nächsten Lauf ohne Zusatzgewicht fühlt sich plötzlich alles viel leichter an. Personal Trainer Ryan Glatt beschreibt es so: "Wenn wir das neuromuskuläre System überladen, löst dies Anpassungsprozesse aus – die verbessern deine Laufeffizienz, Kraft und dein Gleichgewicht. Vor allem beim Laufen ohne Weste wirst du die Unterschiede spüren."
Laufen mit Gewichtsweste: Die besten Methoden für dein Training
Auch wenn du am liebsten gleich loslegen willst – taste dich langsam ran. Der Körper braucht Zeit, um sich an das Extra-Gewicht zu gewöhnen.
1. Auf dem Crosstrainer
Du musst nicht gleich damit losjoggen. Schnapp dir die Weste und trag sie beim Walken, beim Treppensteigen oder auf dem Crosstrainer. So gewöhnst du dich ohne Überforderung an das neue Trainingsgefühl.
Tipp: Starte mit 30 Minuten bei leichter Belastung.
2. Zum Aufwärmen
Bevor du in deinen Lauf startest, trag die Gewichtsweste 10 bis 15 Minuten beim lockeren Gehen oder leichten Joggen. So kommt dein Kreislauf in Schwung – und du profitierst von einem stärkeren Warm-up-Effekt.
3. Bei kürzeren Läufen
Wenn du bereits ein bisschen Erfahrung mit der Weste hast, kannst du sie bei leichten, kürzeren Läufen einsetzen – ideal für lockere Strecken oder Lauftechnik-Training. Für lange Distanzen, Intervall- oder Tempoläufe solltest du sie aber lieber weglassen – da ist die Verletzungsgefahr zu hoch.
Die richtige Gewichtsweste fürs Laufen: Darauf solltest du achten
Die Passform muss stimmen: Die Weste sollte eng sitzen, aber dich nicht einengen. Achte darauf, dass du tief durchatmen kannst und nichts scheuert oder verrutscht. Modelle mit verstellbaren Trägern sind superpraktisch.
Das Gewicht richtig wählen: Zu schwer ist nicht besser! Fürs Lauftraining solltest du maximal 5 bis 10 Prozent deines Körpergewichts wählen. Wenn du zum Beispiel 60 kg wiegst, ist eine Weste mit 3 bis 6 kg ideal.
Gleichmäßige Verteilung: Achte darauf, dass das Gewicht auf der Vorder- und Rückseite gleichmäßig verteilt ist. So bleibt dein Körper im Gleichgewicht.
Für wen ist das Laufen mit Gewichtsweste nicht geeignet?
Nicht jeder sollte direkt mit einer Gewichtsweste loslaufen. Wenn du ganz neu im Lauftraining bist, arbeite erstmal an deiner Lauftechnik ohne Zusatzgewicht. Auch wenn du Rückenschmerzen, Gelenkprobleme oder eine frische Verletzung hast, gilt: erst mit der Ärztin sprechen.
Die häufigsten Fragen zu Gewichtswesten beim Laufen
Ist eine Gewichtsweste beim Laufen sinnvoll?
Ja, eine Gewichtsweste kann dein Lauftraining intensiver machen, die Ausdauer verbessern und mehr Kalorien verbrennen – ideal für Fortgeschrittene.
Wie viel Gewicht sollte eine Gewichtsweste beim Laufen haben?
Maximal 5 bis 10 Prozent deines Körpergewichts. Bei 60 kg Körpergewicht sind das ca. 3 bis 6 kg. Starte lieber leicht und steigere dich langsam.
Wie oft sollte man mit Gewichtsweste laufen?
Ein- bis zweimal pro Woche reicht völlig aus. Dein Körper braucht Erholung, um sich an die neue Belastung zu gewöhnen.
Kann man mit einer Gewichtsweste abnehmen?
Ja! Mehr Gewicht bedeutet mehr Energieverbrauch. Beim Laufen mit Gewichtsweste verbrennst du mehr Kalorien und stärkst gleichzeitig deine Muskeln.
Fazit: Gewichtswesten beim Laufen – Effektiv, aber bitte mit Vorsicht genießen
Eine Gewichtsweste beim Laufen ist ein starkes Tool, um dein Training intensiver, effektiver und spannender zu gestalten. Sie hilft dir dabei, Muskeln aufzubauen, Ausdauer zu verbessern und Kalorien zu verbrennen – aber nur, wenn du sie richtig einsetzt. Starte langsam, achte auf deinen Körper und mach’s mit Köpfchen.
Unser Tipp: Probier’s aus – aber mit Plan. Und wer weiß, vielleicht wird die Gewichtsweste dein neues Lieblings-Gadget beim Training!
